Rauchlenkung in Atrien
Sie sind das Herz von Einkaufszentren, Hotels oder Bürokomplexen, bringen Licht in so manches Bauwerk und verbinden die einzelnen Stockwerke: Atrien wie im ➥ InnovationSPIN in Lemgo bestechen durch ihre offene Architektur mit Tageslichtnutzung, ein besonderes Raumklima sowie eine natürliche Akustik über mehrere Etagen.
Hier kommt es besonders auf die Vereinbarkeit von Funktionalität und Ästhetik, Brandschutzverordnung und Bauweise an: Wie kann man Atrien zum Schutz für Mensch und Sachwerte wirksam vor Feuer und Rauch abschotten, ohne die genannten Eigenschaften zu verlieren?
InnovationSPIN, ein außergewöhnlicher Co-Working Space
Der InnovationSPIN in Lemgo ist der „Think Tank für den Mittelstand“. Die Technische Hochschule OWL, Kreis Lippe und Kreishandwerkerschaft arbeiten hier Hand in Hand an neuen Ideen. Diese besondere Art der Zusammenarbeit spiegelt sich auch in der Architektur wider: Offene Raumkonzepte und gemeinsam genutzte Büros, Werkstätten und Labore bringen alle Beteiligten nach dem InnovationSPIN-Prinzip zusammen – mit dem Atrium als Herzstück.
• Inbetriebnahme: 01/2023
• Fläche: 6.400 m2
• Arbeitsplätze: ca. 400 (Stand: 01/2024)
DIE HERAUSFORDERUNG
Brandschutz soll funktionieren, aber nicht auffallen
Bauliche Brandschutzsysteme müssen so installiert werden, „dass der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch […] vorgebeugt wird und bei einem Brand die Rettung von Menschen und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten möglich sind.“
(§ 14 Brandschutz/Bauordnung)
Laut Brandschutzverordnung ist die bauliche Trennung von Gebäudeabschnitten notwendig. Klassisches Mittel sind oft massive Bauformen wie etwa Wände oder Brandschutztüren. Doch wie lassen sich offene Raumkonzepte ohne visuelle Störfaktoren realisieren, die solche konventionellen Lösungen darstellen? Und wie schafft man dabei die lebenswichtigen rauchfreien Flucht- und Rettungswege?
Dazu muss man zunächst verstehen, wie sich Brände in Atrien ausbreiten können. Klicken Sie dafür auf die nachfolgenden Grafiken, um eine simulierte Rauchentwicklung zu starten.
Atrium ohne Abschottung
Diese stark vereinfachte Modellzeichnung zeigt, wie sich Rauch theoretisch ausbreiten würde, wenn die Brandquelle dezentral läge und es keine Brandschutzelemente gäbe. In diesem Fall würde sich der Rauch Etage für Etage ausbreiten, vom Brandherd ausgehend. Erst mit einer Zuluftquelle zieht der Rauch über die Rauch-/Wärme-Abzugsanlagen (RWA) im Deckenbereich ab – der sogenannte „Kamin-Effekt“. Die Ausbreitung der hochgiftigen Brandgase im Atrium auf weitere Stockwerke wird nicht verhindert.
Konventionelle Lösung: permanente Abschottung
Werden die Stockwerke mit festen Brandschutzelementen abgeschottet, z. B. mittels Festverglasung, wird der Rauch durch das Atrium direkt zur RWA gelenkt.
In die Stockwerke und Fluchtwege tritt kein Rauch ein; allerdings ist die permanente Abschottung auch ein Eingriff in das Gebäudedesign und beeinträchtigt Optik, Akustik und Raumklima. Der offene Charakter des Atriums wird eingeschränkt.
Die STÖBICH Lösung: flexible Abschottung
Erst bei einem Brandalarm senken sich die Feuer- und Rauchschutzvorhänge von STÖBICH vollautomatisch aus ihren Gehäusen ab, die sich wiederum in der Decke verstecken. Alle Etagen werden gleichermaßen abgeschottet, sodass keine Gase und Flammen auf die Stockwerke übergreifen können. Der Rauch wird durch die permanente Abschottung direkt zur RWA gelenkt. Personen können über Flucht- und Rettungswege ins Freie gelangen. Die Wirkung des Atriums kann sich im normalen Gebäudebetrieb voll entfalten.
Vorteile: Rauchschürzen von STÖBICH werden unsichtbar verbaut und schaffen in Atrien …
• … freie Blickachsen
• … maximale Tageslichtnutzung
• … ein verbessertes Raumklima über mehrere Etagen
• … Akustik, die Gebäudebereiche verbindet
• … nahezu endlose Gestaltungsmöglichkeiten
DIE LÖSUNG
Feuer- und Rauchschutzvorhänge sind ideal für offene Raumkonzepte
Textile Brandschutzsysteme von STÖBICH können nahezu unsichtbar in Decken verbaut werden und bieten auch durch geringeres Gewicht, wenig Platzbedarf und einfache Installation mehr Spielraum für die Gebäudeplanung.
40 Fiberseal Rauchschutzvorhänge im InnovationSPIN Lemgo
Das besondere Konzept der Zusammenarbeit verschiedener Institutionen im InnovationSPIN wird durch die Architektur unterstützt. Die unterschiedlichen Arbeitsbereiche sind von dem großen Atrium aus einsehbar und mit einer skulpturalen beleuchteten Treppe miteinander verbunden. Sollte es hier zu einem Brand kommen, verschließen die insgesamt 40 Fiberseal Rauchschutzvorhänge sämtliche Etagenöffnungen.
Im geschlossenen Zustand verhindern die textilen Feuer- und Rauchschutzabschlüsse textiler Bauweise sowohl den Durchtritt von Flammen als auch Rauch für bis zu 120 Minuten und reduzieren dabei die Wärmedurchtrittsstrahlung (Klassifizierung EW 120 in Verbindung mit S200). In den dahinterliegenden Räumen können sich die Menschen dadurch auch ohne Atemschutz in angemessener Zeit über vorhandene Treppenräume in Sicherheit bringen.
Mit ➥ Fiberseal Rauchschutzvorhängen lassen sich auch sehr große Raumöffnungen und Atrien rauchdicht verschließen, sowohl als Standard- als auch als Sonderlösungen wie im InnovationSPIN oder auch im folgenden Referenzbeispiel, einem Bürogebäude mit Veranstaltungsbereich für die Südwestmetall Bezirksgruppe Neckar-Fils am Standort Esslingen, bei dem zwei 5-seitige raumbildende Rauchschürzen ➥ Smokeshield-S mit unterschiedlichen Winkeln installiert wurden. Mit den ➥ textilen Feuer- und Rauchschutzabschlüssen von STÖBICH bleiben Sie flexibel!